Was macht eigentlich ein Arbeitserzieher?

Von Stefan Fitzenreiter

Anders als bei vielen anderen Ausbildungen ist es für die Ausbildung zum Arbeitserzieher zwingend erforderlich eine andere Ausbildung vorab schon erfolgreich beendet zu haben.

Ist man während der Ausbildung noch recht „eingespannt“, dies liegt vor allem an den strikten Lehrplänen, so hat man nach bestehen der zweijährigen Ausbildung sowie dem Anerkennungsjahr die Qual der Wahl.

Dem Arbeitserzieher eröffnet sich ein extrem breites Spektrum an pädagogischen Möglichkeiten sein Wissen und seine Ideen umzusetzen. Wie der Name schon vermuten lässt, hat viel der Arbeit des Arbeitserziehers damit zu tuen Menschen (auch Jugendliche) im Arbeitsleben zu unterstützen.
Seit den 1950er/1960er Jahren gibt es den Arbeitserzieher.
Damals aus der Idee und der Not heraus entstanden, das man Fachkräfte mit pädagogischem, psychologischem und didaktisch-methodischem Wissen benötigt für die Arbeit mit kranken Menschen, entwickelte sich das Einsatzfeld des Arbeitserziehers über die Jahre immer weiter. Dadurch kann man Arbeitserzieher heute, je nach Bundesland, in unterschiedlichsten Einrichtungen finden. Vom Kindergarten, über die weiterführende Schule bis hin zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung (kurz WfbM) ist hier alles möglich.
Durch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten, ergibt sich auch ein recht flexibles Bild dessen was man nun eigentlich macht.
Wenn ich nun jemandem erklären soll, was man da eigentlich so den Tag über macht, gibt es zwei Ansätze.
Einmal der „klassische“ Weg zum Beispiel in einer WfbM, in der man als pädagogische Fachkraft zum einen die Verbindung schafft zwischen den Menschen mit Beeinträchtigung, der Werkstattleitung sowie auch den Ämtern und Ärzten, eben allen Personenkreisen die hier mit involviert sind.
Der Arbeitserzieher hilft einem beeinträchtigten Menschen dabei, die ihm gestellte Aufgabe in einer WfbM zu erledigen und ggf. Mittel und Wege zu finden dies zu schaffen, sollte dies zum Beispiel aufgrund motorischen Einschränkungen nicht möglich sein.
Der Arbeitserzieher leitet an, fördert, bildet aus und steht assistierend zur Seite bei der Hilfe zur Selbsthilfe. Ebenso werden soziale Kenntnisse vermittelt immer unter der Berücksichtigung der Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen.
Hierzu gehört auch, wie in vielen anderen pädagogischen Berufen, viel Schreibarbeit. Hier geht es vor allem darum Förderinterventionen für Klienten zu entwickeln und aufzuschreiben, aber auch die Dokumentation für den Träger der Einrichtung, sowie den Träger des Klienten, der die Teilnahme bezahlt.
Neben dem „klassischen“ Weg, hat sich der Arbeitserzieher in den letzten Jahrzehnten seit Entstehung gewandelt, sodass das Arbeitsfeld des Arbeitserziehers heute sehr breit gefächert ist.
Folgende Tätigkeitsbereiche sind für den Arbeitserzieher noch denkbar:

 

  • Berufsbildungswerke zur Unterstützung lernbehinderter Menschen
  • Berufsförderungswerke zur Rehabilitation Unfallgeschädigter
  • Einrichtungen der Jugendhilfe, wie z.B. Jugendhäuser, Kinder- und Jugendheime, Betreuung von Familien
  • Arbeitslosenprojekte für Jugendliche und Erwachsene
  • Strafvollzug, Einrichtungen für offenen Strafvollzug, Jugendstrafvollzug
  • Einrichtungen zur Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern

 

Biese Beispiele sind nur ein kleiner Teil dessen, wo ein Arbeitserzieher eingesetzt werden kann. In vielen Bundesländern gilt der Arbeitserzieher auch als zugelassene Ausbildung für den Kindergarten als Erzieher. Durch diese große Varianz der Einsatzfelder bietet sich dem Arbeitserzieher ein großes Feld zum ausprobieren und zum finden des „perfekten“ Arbeitsplatzes und der Klientel mit der man sich beruflich beschäftigen möchte.

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