Was macht eigentlich eine Grundschulrektorin?

Von Yvonne Kopf

Der Beruf der Grundschulrektorin ist sehr abwechslungsreich. Das ist für mich das Schöne daran! Oft weiß man nicht, was einen erwartet. Da ist jeder Tag wie ein Überraschungspaket.

Als Schulleitung hat man im Prinzip für alles den Hut auf. Von der Personalverantwortung über die Verantwortung für die organisatorischen Abläufe bis hin zur Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrags. Man ist dafür verantwortlich, dass die Verordnungen des Kultusministeriums umgesetzt werden, und dass das Schulgesetz einhalten wird.

Ein großer Teil der Aufgaben ist die Verwaltungsarbeit. Im Team mit der stellvertretenden Schulleitung und der Sekretärin muss man viele Listen führen, statistische Daten pflegen und weitergeben, E-Mails bearbeiten und viel telefonieren. Von daher ist es gut, wenn einem die Arbeit am PC leichtfällt und man sich gerne mit Menschen auseinandersetzt. Ein Teil der Arbeit ist auch, dass man mit anderen Ämtern und Institutionen zusammenarbeitet. So hat man z.B. viel Kontakt mit dem Schulträger, der für das Schulgebäude und die Ausstattung der Schule zuständig ist. Man hat sehr viele Gespräche, manchmal geplant, häufig ungeplant. KollegInnen und Eltern haben viele Fragen und auch Anregungen oder Kritik. Häufig muss man ganz spontan Entscheidungen treffen. Darüber hinaus ist man verantwortlich dafür, dass die Konferenzen stattfinden und sich die schulischen Gremien treffen. Man leitet z.B. die Gesamtlehrerkonferenzen und muss dafür sorgen, dass Beschlüsse umgesetzt werden. Auch im Elternbeirat und in der Schulkonferenz ist man automatisch verantwortlich. Daher gibt es viele Abendtermine. Man repräsentiert die Schule nach außen und kümmert sich um die Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernpartnern. Das kann z.B. ein spezielles Sportangebot oder Musikangebot sein, das man zusammen mit dem Partner organisiert. Schulleitungen sind auch verantwortlich in der Lehrerbildung. Hat man LehramtsanwärterInnen an der Schule, unterrichtet man sie in Schulkunde und begleitet sie durch Referendariat. Man wird in diesem Zusammenhang auch als Prüfungsvorsitzende/r zu 2. Dienstprüfungen eingesetzt.

Eine wichtige Aufgabe an Grundschulen ist die Kooperation mit den Kindergärten. Der Übergang soll für die Kinder so leicht wie möglich sein und gut gelingen. Dazu kommen die Schulanfängeranmeldung und die Organisation rund um die Einschulung. Zusätzlich unterrichten viele Grundschulrektor:innen auch selbst. Je kleiner die Schule, desto mehr Stunden hat man, da man dann nicht so viel Leitungszeit bekommt. Von daher hat man auch Vor-, Nachbereitungs-, und Korrekturaufgaben. Eine große organisatorische Herausforderung ist die Einteilung der Deputate* (Wer unterrichtet was und in welchen Klassen?) und die Erstellung der Stundenpläne. Wer gerne puzzelt, hat es hierbei leichter. Eine andere Aufgabe ist die Schul- und Personalentwicklung. Dafür muss man als Schulleitung die Voraussetzungen schaffen. Es werden Ideen ausgetauscht, Teams gebildet und Fortbildungen wahrgenommen. Mitarbeitergespräche und Fortbildungsangebote dienen der Personalentwicklung.

Alles in allem ist der Beruf der Grundschulrektorin sehr herausfordernd! Wer Menschen mag und wem die Abwechslung und Kreativität gefallen, der ist hier gut aufgehoben.

Für mich der schönste Beruf der Welt!

 

* Die Unterrichtszeit der Lehrkräfte (Deputat oder Pflichtstunden) wird als Erlass oder Verordnung vom Dienstherrn / Arbeitgeber alleine entschieden.

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