Was macht eigentlich eine (Systemische) Beraterin?

Von Nora Nicklaus

Ich helfe, die Lösung zu finden, die zu Dir passt. Bei Konflikten. Für gelingende Beziehungen. Für ein bindungs- und beziehungsorientiertes (Familien-) Leben.

Als Beraterin erfrage ich als erstes, worum es gehen soll, wenn erziehende Personen sich an mich wenden. Häufig wird mir dann ein Problem oder Konflikt genannt, den die Person mit den ihr zur Verfügung stehen Mitteln bisher nicht allein lösen konnte. Das können Probleme bei der Erziehung sein, Konflikte oder Trennung der Eltern oder Probleme, die die Kommunikation in der Familie betreffen. Gemeinsam formulieren wir daraus ein gemeinsames Ziel der Beratung. Zum Beispiel: M. sagt, ihr Kind habe heftige Wutausbrüche, mit denen sie nicht umzugehen wisse. Wir formulieren: M. möchte die Gefühlsäußerungen ihres Kindes sicher und dabei bindungsorientiert begleiten können. Ein Ziel fühlt sich auch schon gleich nicht mehr so schwer an, wie ein Problem – erstes Aufatmen.

Dann höre ich sehr viel zu und merke mir genau, was der erziehenden Person schon alles gelungen ist und melde ihr das zurück. Ich schenke ihr Anerkennung für alles, was sie bereits unternommen hat, um eine Lösung zu finden.

Ab hier wird die Beratung sehr individuell: Ich stelle gezielt Fragen, um einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, Ressourcen zu finden – welche, die die Person selbst hat ebenso wie jene, die im Außen zu finden sind, wie z.B. hilfreiche Menschen und Institutionen. Gemeinsam schauen wir, was sie daran hindert, bestimmte Ressourcen zu nutzen und welche Möglichkeiten es gibt, Hürden zu überwinden. So manche Hürde lauert in unseren Köpfen in Form gefühlter Erwartungen oder alter Glaubenssätze. Gemeinsam spüren wir diese auf und räumen sie Stück für Stück aus dem Weg.

Immer haben die Ratsuchenden selbst schon lange auf ihrem Problem herumgedacht, deshalb nutze ich Methoden zur Visualisierung, zum Perspektivwechsel und – sehr wichtig – um vom Denken ins Spüren zu kommen. Ich lasse Spielfiguren, Zettelchen, Teetassen oder was auch immer gerade zur Verfügung steht, zueinander aufstellen. So kann eine Familie, eine Situation sichtbar und spürbar werden. Das entstandene Bild kann so lange verändert werden, bis es sich stimmig anfühlt. Wie ein Ziel. Dann kann überlegt werden, welche Schritte nötig sind, um dorthin zu gelangen.

Meine Fragen stelle ich stets lösungsorientiert. Ich frage also nicht, wann es schlimm war, sondern, wann es schon mal geklappt hat, was Du dafür brauchst, um es wieder so zu schaffen, Wie es sich anfühlen wird, wenn Du Dein Ziel erreicht hast usw.

Die Grenzen von Beratung liegen da, wo Diagnosen vorliegen und im Vordergrund stehen. Als Nicht-Therapeutin darf ich keine Krankheit behandeln. Das hat den Vorteil, dass meine Arbeit auch keine Diagnosen benötigt. Du kommst als Selbstzahler*in und meine Arbeit unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht.

 

Wie findest und erkennst Du gute (Systemische) Beratung?

Hier mal ein paar Kriterien:

  • Frage in Deinem Umfeld nach guten Erfahrungen.
  • Schau Dir die Vita der beratenden Person an, und die Bereiche ihrer Homepage, die relevant für Dich sind.
  • Ist das vertrauenserweckend?
  • Fühlst Du Dich angesprochen?
  • Gehörst Du zur Zielgruppe?
  • Ist die Person Dir sympathisch?
  • Generelle Heilsversprechen sind grundsätzlich kritisch zu betrachten.

Beim ersten Kontakt:

  • Hört die Person Dir zu?
  • Fühlst Du Dich wohl und auf Augenhöhe gesehen und verstanden?
  • Fühlst Du Dich ohne Vorurteile und frei von Bewertung wahrgenommen?
  • Findet die beratende Person ein gutes Maß von Nähe und Distanz?
  • Werden konkrete Ziele für die Beratung vereinbart und wirst Du dahingehend treffsicher unterstützt?
  • Passen die erarbeiteten Lösungsvorschläge zu Dir und Deinem Problem?

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