Was macht eigentlich eine Grundschullehrer:in?

Von Frau Sommersprosse

Zunächst einmal gibt es den für jeden klar ersichtlichen Teil meiner Arbeit: Ich bin als Grundschullehrerin dafür zuständig, den Kindern Wissen zu vermitteln. Ich bringe ihnen Lesen, Schreiben, Rechnen, sowie Wissen über die Natur und vieles mehr bei. Um das tun zu können, bereite ich meinen Unterricht zu Hause in meinem Büro vor und nach. Hierfür habe ich verschiedene Fachbücher, nutze Onlineportale und erarbeite viel eigenes Material.

Ja, ich laminiere auch einiges, um es mehrmals nutzen zu können. Klischees möchten ja auch erfüllt werden.

Neben dem Unterricht gibt es Dienstversammlungen, in denen kollegiumsintern Termine (z.B. Ausflüge, Veranstaltungen und andere Konferenzen) für die nächste Zeit geplant werden. Außerdem geht es dort um Organisation (z.B. Welche Lehrkraft kümmert sich um was? Gibt es personelle Veränderungen? Oder auch aus der aktuellen Zeit: Coronamaßnahmen und ihre Umsetzung). Es gibt Gesamtkonferenzen, bei denen die wichtigsten Planungen dann auch mit den Elternvertretern besprochen werden, Zeugniskonferenzen, bei denen über den Stand von jedem Kind der Klasse gesprochen wird, Fachkonferenzen, bei denen die Fachlehrer eines Faches über Arbeitsweisen, Methoden und Lehrwerke abstimmen, oder auch mal Klassenkonferenzen, in denen überlegt wird, was wir Lehrkräfte tun können, damit es in einer Klasse besser läuft.

Ab und zu begleite ich auch Praktikanten/innen und Referendare/innen. Dazu gehört, mit ihnen gemeinsam Unterricht zu planen, sie beim Umsetzen und beim Umgang mit den Kindern zu beobachten und anschließend gemeinsam zu reflektieren.

Ich besuche Fortbildungen, um immer wieder neue Ideen und Methoden für meinen Unterricht, aber auch für das soziale Miteinander in den Klassen zu bekommen.

Zu meinem Job gehört auch die Elternarbeit: Besonders in der Grundschule ist das ein sehr großer Bereich. Es gibt Elternsprechtage, an denen die Eltern über den Stand ihrer Kinder informiert werden. Aber Elternarbeit ist viel mehr: Ich stehe den Eltern immer per Email, telefonisch oder auch persönlich für Gespräche zur Verfügung, wenn es Fragen, Ängste oder Sorgen gibt. Wenn ich mir Sorgen um ein Kind (sowohl um das persönliche Befinden, als auch in Bezug auf die schulischen Anforderungen) mache, wende ich mich selbst an die Eltern. Mir ist die freundlich-zugewandte Kommunikation sehr wichtig, denn so lassen sich fast alle (schulischen) Probleme gemeinsam in den Griff bekommen.

Der wichtigste Bereich meiner Arbeit ist aber selbstverständlich die Arbeit mit den Kindern. Neben der Wissensvermittlung bin ich für die Kinder da. Ich begleite beim Lernen, d.h. ich helfe den Kindern dabei, Dinge selbst zu schaffen, ermutige, motiviere und bin da, wenn mal etwas nicht gleich funktioniert. Ich bin aber auch da, wenn es Streit gab, eine Note nicht wie gewünscht ausgefallen ist oder es private Anliegen gibt, die die Kinder einfach mal loswerden möchten. Ich trockne Tränen, klebe Pflaster, nehme in den Arm. Ich sehe den Kindern beim Wachsen an sich selbst zu.

Das ist für mich der Schönste Teil meines Jobs – den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln, zu sehen, wie sie immer mehr können, Erfolgserlebnisse haben und ihnen Mut dafür zu machen, dass sie ihren eigenen Weg durchs Leben gehen werden.

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